– 2. Langdistanz 2022, 5. Langdistanz insgesamt und 1. Challenge Roth –
2 Monate nach St. George steht also die 2. Langdistanz an. Nach Corona war für mich St. George schon ein erster Gradmesser, damit ich einen ersten Stan(rt)dpunkt für in Roth hatte. Ich wollte endlich die Sub10 Marke angreifen. Ob mir das gelingt, wagte ich zunächst einmal zu bezweifeln. Ein paar Tage vorher rechnete ich nämlich durch, was für Zeiten/Paces für mich realistisch wären. Ich kam zu dem Fazit: Gar nicht so einfach. Vor allem war wieder ein bomben Wetter gemeldet. Der Marathon am Kanal wird wohl wirklich heiß werden.
Aber fangen wir erstmal von vorne an: Das Wochenende davor, stand der Bike & Run Coburg mit Mario auf dem Programm (1. Platz Mixed Team Halbmarathon) und der Sprinttriathlon in der Regionalliga für den TSV TZMinsports Gaimersheim am Trebgaster Badesee (10. Platz gesamt, 6. Platz Teamwertung). Ein bisschen spritzig war ich also noch, aber ich freute mich -nach etwas Wettkampfluft schnuppern-, schon richtig auf die „entspanntere“ Langdistanz in Roth.
Die Anreise nach Roth war diesmal deutlich kürzer! Nur eine Stunde Fahrt mit unserem Camper und schon standen wir bei der Anmeldung bei Mona und holten unsere Startunterlagen ab. Da das Wetter freitags noch nicht so gut war, hielten wir uns gar nicht lange auf und kamen erstmal in Ruhe an.
Am Samstag wurde dann das Rad eingecheckt, die mega Triathlonmesse (u.a. mit meinen Partner Rudy Project) besucht und die letzten Vorbereitungen getroffen. Und was besonders schön war. Diesmal ging ich nicht alleine an den Start! Mit mir startete meine Susi, die mich in St George so super supportet hat. Außerdem gab es von der MaliCrew noch zwei Staffeln mit Gerd und Niko sowie unserem Vorstand Flo, Mario und Basti. Das war richtig schön!
Sonntag 3:30 Uhr klingelte der Wecker. Frühstücken und sich auf den 500m langen Fußweg zur Wechselzone 1 machen. Wieder ein Katzensprung! Wir hatten auch gut Zeit und genossen dann diese wirklich einmalige Atmosphäre. Rad war startklar, Beutel waren abgegeben und so warteten wir bei den ersten Sonnenstrahlen auf unseren Start um 7:10 Uhr.
In Roth gibt es einen Wasserstart. Ich war zunächst sehr skeptisch, da es doch einige Frauen in der Startgruppe waren und ein Gedränge wie in der Liga am letzten Wochenende in Trebgast wirklich grauenvoll waren. Aber es kam ganz Anders. Es war viel besser als ein Rolling Start, da sich schnell passende Gruppen gefunden hatten und man so wirklich gut zusammen schwimmen konnte. Man wurde selten überschwommen und auch das Überholen war überschaubar gewesen. Im Kanal musste man zwei Wendepunkte umschwimmen und ich kam ganz gut mit einer Zeit von 1:01:49 aus dem Wasser.
Schnell den Beutel geschnappt, ging es ins Wechselzelt und dann zu meinem Bike. Wegen der Wechselzone wählte ich diesmal die Variante nicht die Schuhe am Rad zu lassen, sondern diese im Zelt schon anzuziehen. Ich glaube das war eine gute Entscheidung. Bloß leider habe ich vergessen meine Badekappe und –brille abzulegen. Upps, aber ein Helfer war so freundlich und machte mich darauf aufmerksam und nahm die Utensilien entgegen! Peinlich!
Schnell ab aufs Rad. Ziel war es einen Schnitt von 33km/h zu fahren. Die Leute am Wegrand pushten die Athleten, die Hotspots machten so richtig Stimmung und die 1. Runde am Solarer Berg war einfach ein absolutes Gänsehautfeeling. Am Ende konnte ich den Daten auf dem Radcomputer gar nicht glauben. 35km/h. Geil, es könnte also mit der Sub10 klappen oder habe ich vielleicht doch überpaced?
Schnell wechseln (und diesmal wirklich schnell, schnellste Wechselzeit aller Damen in der Wechselzone 2, das ist wirklich unfassbar! Ich, die einfach jeden Wechsel immer irgendwie verkackt)
Laufstrecke: Es wartet ja noch ein kleiner Marathon auf uns. Ich lief erstmal sehr optimistisch los. Nach dem Radfahren fühlte sich aber alles so langsam an. Oh Gott, nein… zu schnell! Erstmal VIEL zu schnell, deswegen war es auch so anstrengend! Nach dem 1. KM fand ich dann aber eine angenehme Pace und schaffte es bis zum Kanal, wo uns dann ca. 20km rauf und runter und wieder rauf auf uns wartete! Juhuu… Es war wirklich ein harter Kampf: Heiß, monoton, schottrig und nicht soo viele Zuschauer. Als ich KM25 überquerte war das Schlimmste allerdings überstanden und es ging in die Stadt Roth nach Büchenbach hinauf. Gott sei Dank bekam ich entweder durch die Zuschauer oder der Abwechslung meine zweite Luft. Es fühlte sich richtig gut an! Am Ende hatte ich sogar noch eine ganz passable Laufzeit von 3:34:30.
Als 11. Dame gesamt (vor Profidame Caro Lehrieder) lief ich in das Stadion ein nach einer Zeit von 9:47:59 und konnte ich es noch gar nicht so richtig fassen, was das für ein verrückter Tag war und ich mein Ziel erreicht habe.
Ein großes Dankeschön für ein so toll organisiertes Rennen (Danke Familie Walchshöfer), mit einer richtig geilen Schwimm und Radstrecke, mit einer mega Stimmung bei allen drei Disziplinen und einen einmaligen Zieleinlauf. Solche Emotionen habe ich noch nicht oft erleben dürfen. Als 2. meiner Altersklasse durfte ich dann sogar noch am Montag zur Siegerehrung, so dass sich das Erlebnis Challenge Roth sogar noch einen Tag fortsetzte.
Frisch geduscht, vepflegt und massiert, empfing ich dann noch meine Freunde an der Finishline und wir konnten alle zusammen ein wenig feiern und das großartige Gefühl genießen, etwas wirklich Verrücktes geschafft zu haben.
Kleiner Tipp: Wer mal eine richtig geile Langdistanz machen möchte muss nicht zum Ironman nach Hawaii. Roth war für mich ein absolutes Highlight und ich bin stolz als Fränkin die schönste Challenge Langdistanz weltweit gefinisht zu haben. Die Atmosphäre ist einfach atemberaubend und ab und an kullerte schon mal ein Freudentränchen!
Danke an alles Menschen wieder, die mir einen weiteren Traum erfüllt haben:
Allen voran: Torben, mein weltbester Trainer.
Die MaliCrew Supporter und Mitreisenden: Olli, Strolchi, Lino, Niko, Gerd, Basti, Flo, Mario, Isa, Sven, Thomas, Steffi, dann Elke, Elli, Hubert, Sonja und Chris.
Tobi aus dem Therapieloft Fichtegebirge mit seinem Athletiktraining sowie das EMS Training mit Friedo
DANKE:
An alle die an mich gedacht haben und mir sooo liebe Nachrichten geschickt haben, meine Freunde/Familie und Co.
An Nadine für das Flechten meiner Haare
An meinen Chef Norbert und mein Klinkschulteam, das mich immer unterstützt
An Maisel’s Weiße, NKD Deutschland, die Firma Pauscher (Fenster + Türen) und Gasthaus Ruckriegel für die finanzielle Unterstützung
An meine Radspezialisten das Hoyler Team und Jürgen Schulz von Myposition sowie Rudy Project
An mein Schwimmteam: Arena
An meine Verpflegung und Ernährungsspezialisten: Pema, Leupoldt, Biobalance und Neprosport
An Blackroll für das mega geile Schlafkissen
An Pjuractive für eine verschonte Haut nach dem Wettkampf. Wieder keine einzige Blase am Fuß gehabt
An das Rehateam Nordbayern für die Laufanalysen, Einlagen und Siegerehrungs-Flipflops
An meinen Zahnarzt Michael Passinger, für die Füllungen und Schienen
Jetzt habe ich mir erstmal ein paar Tage Erholung verdient, bevor es dann in die Vorbereitung für noch zwei hoffentlich richtig guten Mitteldistanzen geht.