1260km – 22100hm – 13 Tage Fahrtzeit

Tag 0: Planung

Wie auch schon bei unserer MTB Tour überlegten wir uns vorher eine geeignete Strecke, die nicht zu langweilig wird und uns schon auch ein bisschen fordert und vlt an unsere Grenzen bringt, aber trotzdem noch Spaß machen soll.  Also gar nicht so einfach, wobei wir auf dem Fahrrad ja eigentlich immer Spaß haben. 🙂  Also durchforsteten wir ein bisschen das Internet und stellten uns auf ein Komoot eine passende Route zusammen. Mit meinem neuen ausgerüstet: Garmin Edge 830 sollte zumindest die Streckenfindung kein Problem sein!

Mit unserer eigenen Transalp Packliste, einem Sattelbag und noch einen Bike Check bei unseren Hoylerjungs konnte es dann auch schon bald losgehen.

Wichtig ist noch gutes Wetter zu bestellen 🙂

Tag 1 Bayreuth – Kehlheim     *148km 1850hm*

Das Motto des heutigen Tages: Ein munteres Auf- und Ab. Erst führte uns die Strecke durch das bekannte Gebiet um Bayreuth nach Creußen Pegnitz sowie Auerbach. Bei unserem Glück war unsere Mittagspausenzeit wieder in so kleinen Örtchen, so dass wir keinen Biergarten fanden. Aber der gute Bäcker mit Leberkässemmel und Käsekuchen war ziemlich lecker. Über die Hälfte war geschafft und so kurbelten wir uns zu unserer Pension Carlbauer. Nebenbei ruinierte Niko noch seinen Schaltzug (Das ging ja gut los). Angekommen gab es erstmal ein Colaweizen und eine schöne Überraschung. Unsere Schafkopf Rollis besuchten uns im Donaubiergarten nebenan. So war der zweite Abend in Folge Schafkopfn angesagt. Der schöne Sonnenuntergang beim Durm (Befreiungshalle), die Budaaa und die anwesenden Menschen (Bedienung Schwabe, die Nachbarn, die uns noch kannten und die Chefin, die wir noch ned grandig erlebt haben) machten den Abend richtig romantisch.

Bester Spruch des Abends: Markus: Ist das nicht gefährlich bergab zu fahren? Niko: Nee mittlerweile gibt es ja Scheibenbremsen an den Rennrädern. Markus: Achso habt ihr welche? Niko: Nee ?!

Tag 2 Kehlheim – Starnberg *147km 850hm*

Nach dem liebevollen Carlbauer Frühstück im Garten gings in den Radladen Weinzierl. Leider kein Sofortservice wie bei unseren Hoylerbikejungs in Bayreuth. Das kann einige Stunden dauern… Deswegen trotten wir ins Keldorado Schwimmbad Kehlheim. Auch früh war es schon ziemlich heiß und die Abkühlung tat uns ganz gut. Da sich um kurz vor 12 noch niemand gemeldet hatte, rief Niko bei dem Radladen an, worauf diese meinten, dass sie noch gar nicht angefangen haben. Doch dann  Ruckzuck. Wir konnten das Bike abholen und im 12:50 startete endlich unsere Tour bei molligen Mittagstemperaturen und die 34 Grad…

Gott sei Dank standen heute weniger Höhenmeter auf dem Plan und so rollten wir weiter Richtung Süden. Nach guten 2h versuchten wir wieder eine Mitttagslocation zu finden. Auch hier landeten wir wieder nur in Biergartenlosen Käffern. Ein Bauer empfahl uns dann das V Heim in Schweitenkirchen. Die Bedienung war sehr nett nur leider gab es noch kein Essen. Wir sahen aber so ko aus, dass wir doch einen Wurstsalat und ein Eis bekamen. Gestärkt warteten noch gute 80 km auf uns. Keine sooo rosige Aussicht. Ein Aldi rettete uns noch die letzten 25km und so kamen wir um halb 9 in unsere Wohlfühloase (auf booking.com) in Starnberg an.

Tag 3 Starnberg – Haiming *126km 1400hm*

Heute sind wir schon um 10:15 unterwegs?. Zunächst ging es oberhalb des Starnberger Sees entlang, ehe nach Kochel am See der erste richtige Pass auf uns wartete… 400 HM zum Walchensee.

Zur Belohnung sind wir in selbigen jedoch zur Mittagspause reingesprungen ✌.

Weiter gings nach Mittenwald (Bottle-Refill) und über das herrliche Leutachtal zum höchsten Punkt des Tages: 1250m. Die 8 km lange Abfahrt nach Telfs verging in null Komma nix. Im Tal auf einem Fahrradweg zwischen Apfelbäumen fuhren wir dann noch ganz gemütlich zu unserer urigen Unterkunft in großen Übernachtungsfässern am Inn.

Tag 4 Haiming – St Martin (Timmelsjoch) *99km 1976hm*

Um 7 Uhr klingelte der Wecker. Heute war nämlich das Timmelsjoch dran, von dem wir großen Respekt hatten. Gepäck + langer Anstieg = anstrengend… zu anstrengend = schieben!?

Zunächst ging es 40km nach Sölden, wo der eigentliche Mittagsstopp geplant war. Doch Niko wollte weiterfahren, was Tina erst gar nicht so gut fand. Aber in Zwieselstein konnten sie die Zwetschgenknödel wieder besänftigen. Also auf zum Timmelsjoch! Jeder fuhr schön sein Tempo und um viertel 3 war das Ziel erreicht. Leider gab es keinen Spritz, aber dafür ein gutes Bier im schönen Glas. Von da an ging es nur noch bergab in unsere Unterkunft. Ein Schwimmbad gegenüber erfreute Niko für 400m bevor ein kleines Gewitter kam. In unserem Hotel genossen wir dann ein leckeres 5 Gänge Menu. Beim Lauschen des Gewitters stellten wir auch noch einen neuen Kniffelrekord mit 331 Punkten auf. Morgen gehts wieder früh los.

Tag 5 St Martin – Barbian *75km 1300hm*

Heute war unsere Route ein Lachgesicht 🙂 Erst bergab nach Meran/Bozen dann hinauf übers Rittengebirge nach Barbian. Im Pennhof wurden wir erstmal mit einem Aperitif begrüßt, danach wanderten wir zu den Wasserfällen! Dann ging es weiter mit einer kleinen Abkühlung im Pool mit Aussicht auf den Schlern. Elmar, Chef und Koch bereitete uns ein leckeres 5 Gänge Menü inkl. Winetasting zu. Wie auch schon in den Faschingsferien, genossen wir den Aufenthalt in Barbian sehr.

Tag 6 Barbian – Sella Ronda – Wolkenstein *92km 3000hm*

Nachdem wir uns von Elmar verabschiedet haben und wieder ein mega leckeres Frühstück hatten, ging es wieder mit einem Lachgesicht weiter: bergab und bergauf bis Wolkenstein zu unseren nächsten Unterkunft: Hotel Florian.

Schneller Check In und ohne Gepäck auf die Sella Ronda im Uhrzeigersinn 🙂 Passo Gröden, Passo Falzarego, Passo Pardoi und Passo Sella. Insgesamt kamen wir dann auf 3000hm. Nach einem Spritz im Hotel wurden wir dann noch von Moe, Biber& Matzi überrascht. Nach einem leckerem Abendessen saßen wir dann gemeinsam im Wintergarten und freuten uns, dass uns auf unserer Tour jetzt schon das zweite Mal Freunde überrascht haben.

Tag 7 Wolkenstein-Deutschnofen *77km 2000hm*

Es ging zum zweiten Mal auf’s Sellajoch. Diesmal gegen den Uhrzeiger mit Blick Sella und Langkofel, danach bogen wir ins italienische Canazei ab. Pizzaessen in Pozza die Fassa (nachdem Tina verzweifelt eine schöne Einkehr gesucht hat, zum Glück sammelten wir so wenigstens noch ein paar HM). Weiter geht’s durch das Fassatal und dann hinauf zum unspektakulären aber anstrengenden Karer Pass vorbei am wahnsinnig blauen Karersee und 10000 umgestürzten Bäumen (vom letzten Gewitter) hinab bzw. dann wieder hinauf nach Deutschnofen. Und hier NOCH WEITER bergauf in unsere gemütliche Unterkunft an der Spitze des Berges. Ein herrlicher Bauernhof mit netten Besitzer, die uns mit eingelegten Marillen, Cappuccino, Milch und Eiern versorgte. Abends kochten wir uns dann in unserem gemütlichen Zimmer noch ein Luxusmenü.

Tag 8 Deutschnofen – Caldonazzo *78km 1100hm*

Nach einem gemütlichen Frühstück in unserer Dachwohnung mit Bauernhofeiern und Milch dünsten wir bergab nach Deutschnofen und einen Teil des hart erkämpften Anstieges des Vortages wieder hinauf. Dann bogen wir rechts zum Passo Lavaze ab und sammelten die ersten Höhenmeter. Oben wartete Tina mit einem Cappuccino im Langlaufgebiet, wo momentan ein kleiner See und ein Kinderparadies herrschte. Bergab zu einem richtig coolen Biergarten bei den Erdpyramiden. Wir kamen 1min bevor ein Gewitter richtig loslegte, an. Ca. 2h waren wir so überdacht und einigermaßen trocken geblieben. Im leichten Nieselregen machten wir dann doch weiter Richtung Caldonazzo See, wo wir dieses Mal sogar 2 Nächte blieben. Bei einer richtig netten Familie mit selbstgebackenen Kuchen zum Frühstück oder einer Flasche Rotwein am Abend wurden wir dort so richtig verwöhnt.

Am nächsten Tag hatten wir einen Rad Ruhetag, wo eine kleine Wanderung (14km = übelster Muskelkater) und einer kleinen Schwimmeinheit im See auf uns wartete.

Tag 9 Caldonazzo – Arco  *96km 2600hm*

Eine Königsetappe oder Absch(l)ussetappe. 4 Anstiege standen uns bevor: Niko erstellte bei 23% einen neue Geschwindigkeitseinheit: Die Schmetterlingspace (farfallapace): Man fährt so langsam dass Schmetterlinge ohne Ausweichen sowie unversehrt einfach durch die Speichen fliegen können!

Erst eine alte Kriegsstraße mit herrlichen Blick auf die Seen (einer der schönsten Anstiege der gesamten Tour) dann Passo Samo, bergab Richtung Roveretro und dann hinauf zum Passo Fae (steilster Anstieg der gesamten Tour), kurz hinab nach San Felice zu einer Kirche mit Feueralarm und gutem Gebirgswasser, bevor es zum letzten Anstieg nach Santa Barabara ging. Jetzt hieß es nur noch den Monte Velo hinab in unser Hotel Everest. Da Tina unterspritzt war wollten wir so schnell wie möglich ins Trentino, wo wir den Abend ordentlich ausklingen ließen und die erfolgreiche Tour gefeiert haben. Ein Gitarrist verschönerte uns auch noch den Abend uns so ging eine tolle Alpenüberquerung zu Ende….

Gardasee

Am Gardasee machten wir noch 3,5 schöne Touren, eine Wanderung und einmal Schwimmen im Gardasse sowie Ledrosee.

Nach langem Studieren vieler Landkarten stellten wir fest, dass es noch sehr viele für uns unerkundete Wege gibt, die wir noch entdecken  wollen. Deswegen wissen wir wohl, dass die nächste Rennradtour wohl nicht lange auf sich warten lässt! 🙂

Nach 930km, 16000hm und 9 Tage Fahrtzeit kamen wir in Arco am Garadsse an und kehrten sofort in unser Cafe Trentino am Markplatz ein. Mit un mezzo litro vino rosso und ein Gitarrist mit einem wundervollen Gesang machte den Abend unvergesselich!

Fazit:

  • Strecke: abwechslungsreich, einige Pässe, relativ wenig Verkehr (lag evtl. auch an der Coronazeit!?)
  • Landschaft: ebenfalls abwechslungsreich  und atemberaubend
  • Unterkünfte: wunderschöne und liebevolle Pensionen (Top 4: Pension Carlbauer in Kehlheim, Pennhof in Barbian, BB La Botega am Caldonazzosee und unsere Unterkunft auf einem Bauernhof in Deutschnofen)
  • Highlights: Timmeljoch, Sella Ronda, Caldonazzosee Richtung Monte Roverte mit herrlichen Blick auf dem See, Ankunft Gardasee, Teil des Giro Italia nördlich von Affi Richtung Altissmmo Nago
  • Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete: Bike-Check(+liste), Neprosport Riegel und PopoCreme.
  • Schwimmen geht immer! 🙂 Badekappe und Brille von Arena waren immer mit im Handgepäck dabei!

Danke Niko für die wundervolle Zeit auf unserer 1. Alpenüberquerung mit dem Rennrad. Ohne dich wäre das Leben nur halb so schön! Danke!

Bilder

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